Seit Oktober streiken hundertausende Textilarbeiter*innen in Bangladesch für Löhne, die zum Leben reichen. Die Streikenden haben zusätzlich mit staatlicher Repression zu kämpfen. So werden sie immer wieder von Polizei und Paramilitärs angegriffen, einige von ihnen sind dabei erschossen worden.
In Solidarität mit den Streikenden haben wir gestern am Black Friday die Filialen von H&M und New Yorker in Göttingen besucht und dort mit Flyern auf die Arbeitskämpfe aufmerksam gemacht. Unternehmen wie H&M und New Yorker profitieren von den Hungerlöhnen in Bangladesch und sind mitverantwortlich für die Situation vor Ort.
Nach langer Zeit ist unser Arbeitskonflikt um den Lohnbetrug bei WorKings so gut wie abgeschlossen. WorKings ist ein Subunternehmen, welches Arbeitskräfte für das DHL-Paketzentrum Staufenberg bei Kassel rekrutiert und angestellt hat. Den betroffenen 24 Mitarbeitern wurde von WorKings über mehrere Monate hinweg Teile ihres Lohns vorenthalten. Insgesamt hatten sie mit unserer Unterstützung rund 100.000 Euro ausstehende Löhne gefordert.
Am Ende konnten wir für insgesamt vier Kollegen immerhin 12.000 Euro rausholen – viele haben somit ihren Lohn nicht bekommen. Nachdem sie mittlerweile von einem neuen DHL-Subunternehmen übernommen wurden haben viele der Betroffenen Angst, dass sie gekündigt werden, wenn sie weiter für ihre ausstehenden Löhne kämpfen.
Bei den betroffenen Kollegen handelt es sich vorwiegend um Personen aus Somalia und Eriträea. Es liegt nahe, dass WorKings gezielt migrantische Personen einstellte, um sie systematisch um ihren Lohn zu betrügen. Migrant*innen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt besonders verwundbar. Zum einen, da sie oft ihre Rechte weniger gut kennen – vor allem aber, da ihr Aufenthaltsstatus in vielen Fällen an die Erwerbstätigkeit geknüpft ist und somit große Angst vor einer Kündigung besteht. Nicht nur der Lohnbetrug, sondern auch der Rassismus hat also System.
Durch Subunternehmen können große Player wie DHL und Hermes Kosten einsparen und sich gleichzeitig aus der Verantwortung ziehen, wenn es zu arbeitsrechtlichen Verstößen kommt. So wurde auch der Vertrag mit WorKings seitens DHL mittlerweile gekündigt. Hinzu kommt, dass Arbeiter*innen in solchen Fällen vereinzelt werden, weil jeder Lohnbetrug einzeln vor dem Arbeitsgericht verhandelt wird. Mit einer Kundgebung, öffentlichem Druck und einem gemeinsamem Statement vor Gericht haben wir dem etwas entgegengesetzt.
Wann? Dienstag 31.10. ab 14:00 Uhr Wo? Treffpunkt ist an den Schillerwiesen am Teich (Merkelstraße)
Gemeinsam mit den Falken laden wir ein, bei einer kleinen Wanderung zum Wildgehege am Kehr Zeit miteinander zu verbringen und mal aus der Stadt rauszukommen. Der Ausflug ist eine Möglichkeit, nicht nur uns, sondern auch den schönen Göttinger Stadtwald kennen zu lernen. Neben Gruppenspielen und warmen Getränken gibt es anlässlich des Reformationstags auch einen kritischen Input zur Reformation und Martin Luther.
Denkt an warme Kleidung und feste Schuhe. Die Veranstaltung wird in deutscher und bei Bedarf englischer Sprache stattfinden. Wir gehen über teils steile, teils nicht-asphaltierte Wanderwege.
Nicht alle Tage gibt es bei Themen rund um die Arbeit was zu feiern – jetzt aber schon! Trotz der Ausgründung als eigenständige Basisgewerkschaft im schwierigen Coronajahr 2020 haben wir, nun im dritten Jahr danach die Sphären der zweistelligen Mitgliederanzahlen verlassen.
Wir würden fast sagen, die FAU gewinnt stetig mehr an Strahlkraft, Relevanz und Handlungsfähigkeit in Göttingen und Umland. Das dass so ist, und dass diese Entwicklung so weitergehen wird, wollen wir feiern – und zwar mit euch allen!
Wir laden euch ganz herzlich zu unserer 100-Mitglieder-Feier ins Café Krawall (Geismar Landstraße 19) ein. Euch erwarten ein Quiz, kniffelige Brettspiele, ein paar Redebeiträge, coole Drinks und zu späterer Stunde auch tanzbare Musik! Für Spätzünder*innen legen wir natürlich auch noch Mitgliedsanträge aus.
Zu Essen gibt es ein Mitbring-Buffet, das wir durch eine Suppe (wahrscheinlich Soljanka), Brot sowie Kuchen und anderen Naschkram ergänzen. Bringt sehr gerne noch einen Beitrag zum Buffet, einen Kuchen oder sonstiges mit. Spiele usw. sind natürlich auch herzlich willkommen.
Wir freuen uns sehr auf euch, und auf die nächste Null hinter der 1!
Seit 1946 wird der Antikriegstag am ersten September begangen, dem Datum des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen im Jahr 1939. Zu diesem Anlass rufen wir als Teil vom antimilitaristischen Bündnis in Göttingen zu einem Aktionstag gegen die deutsche Rüstungsindustrie und die Militarisierung im Inneren auf.
Dabei haben wir keinen Platz für Neonazis, Rechte und all jene, die daran beteiligt sind, friedenspolitische Themen aus dem antifaschistischen Grundkonsens herauszulösen und damit Neonazis und Rechten die Tür zu öffnen. Weitere Infos und den Aufruf in voller Länge gibt es hier: https://www.inventati.org/ali/index.php/76-ticker/2098-antikriegstag.html#AntimilBuendnis
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine breitet sich ein moralisch aufgeladenes Klima bis in radikale Kreise aus. Es besteht Bekenntniszwang: sich für Waffenlieferungen seitens der NATO aussprechen, ja oder nein? Linke, die keine der beiden Kriegsparteien befürworten wollen, waren lange Zeit unter Erklärungszwang.
In der Veranstaltung werden die /Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft/ (Berlin) und communaut (Göttingen) einigen hierzulande kaum wahrgenommenen Positionen Raum geben, die nicht zuletzt auf dem Blog communaut dokumentiert wurden. Und sie werden ausführen, warum sie es für einen Irrweg halten, wenn Linke sich in den Dienst des Krieges stellen lassen. Linke Strategie sehen sie alleinig in einer eigenständigen Klassenpolitik der Lohnabhängigen.
Über 40 Personen waren am Mittwoch bei unserer gemeinsam mit der FAU Kassel organisierten Kundgebung vor dem Arbeitsgericht Göttingen und haben sich mit den um ihren Lohn betrogenen Mitarbeitern aus dem DHL Paketzentrum Staufenberg solidarisiert. Neben dem Kollegen, dessen Fall verhandelt wurde, waren auch sechs weitere der betroffenen Mitarbeiter extra vor ihrer Spätschicht im DHL Paketzentrum nach Göttingen gereist, um ein starkes Zeichen gegen Ausbeutung und Rassismus zu setzen.
Der Anwalt von WorKings erschien nicht zur Verhandlung, nachdem der Termin im März schon einmal seitens WorKings verschoben worden war. Das bestärkt unseren Eindruck, dass WorKings den Konflikt verschleppen will. Aber wir kämpfen weiter! Stay tuned für weitere Aktionen!
In der Verhandlung geht es um einen Konflikt zwischen 24 Mitarbeitern des DHL Paketzentrum in Staufenberg bei Kassel und der Zeitarbeitsfirma WorKings GmbH. WorKings ist ein Subunternehmen, welches Arbeitskräfte für das DHL Paketzentrum rekrutiert und angestellt hat. Den betroffenen Mitarbeitern wurde von WorKings über mehrere Monate hinweg Teile ihres Lohns vorenthalten. Insgesamt fordern sie mit unserer Unterstützung rund 100.000 Euro ausstehende Löhne.
Bei den betroffenen Mitarbeitern handelt es sich vorwiegend um Personen aus Somalia und Eriträea. Es liegt nahe, dass die Zeitarbeitsfirma WorKings gezielt migrantische Personen einstellte, um sie systematisch um ihren Lohn zu betrügen. Es handelt sich somit auch um einen Fall von systematischem Rassismus.
Die Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Göttingen ruft zu einer Kundgebung am Mittwoch den 19.04.2023 um 10:15 Uhr vor dem Arbeitsgericht Göttingen (Maschmühlenweg 11) auf. Zur gleichen Zeit findet im Gerichtsgebäude eine Güteverhandlung statt. In der Verhandlung geht es um einen Konflikt zwischen 24 Mitarbeitern des DHL Paketzentrum in Staufenberg bei Kassel und der Zeitarbeitsfirma WorKings.
WorKings ist ein Subunternehmen, welches Arbeitskräfte für das DHL Paketzentrum rekrutiert und anstellt. Den betroffenen Mitarbeitern wurde von WorKings über mehrere Monate hinweg Teile ihres Lohns vorenthalten. Die 24 Kollegen haben deshalb Mahnbscheide gegenüber WorKings eingereicht – insgesamt fordern sie mit Unterstützung ihrer Gewerkschaft FAU Göttingen rund 100.000 Euro ausstehende Löhne.
Bei den betroffenen Mitarbeitern handelt es sich vorwiegend um Personen aus Somalia und Eriträea. Von WorKings gab es keinen direkten Ansprechpartner sondern nur Kontakt über eine WhatsApp-Gruppe. Wer sich über die Arbeitsbedingungen beschwerte, wurde mitunter mit Kündigung bedroht.
Es liegt nahe, dass die Zeitarbeitsfirma WorKings gezielt migrantische Personen einstellte, um sie systematisch um ihren Lohn zu betrügen. Migrant*innen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt besonders verwundbar. Zum einen, da sie oft ihre Rechte weniger gut kennen – vor allem aber, da ihr Aufenthaltsstatus in vielen Fällen an die Erwerbstätigkeit geknüpft ist und somit große Angst vor einer Kündigung besteht.
Vor Gericht wird nun zunächst der Fall eines Mitarbeiters verhandelt. Laut Berechnungen der FAU Göttingen die den ehemaligen Mitarbeiter in der Gütehandlung vertritt, stehen dem Kläger noch mindestens 6410 Euro zu. Dieses Vorgehen liegt darin begründet, dass nach dem Arbeitsrecht die Fälle einzeln verhandelt werden müssen. Vor Gericht wird allerdings ein Statement verlesen, das von allen betroffenen Mitarbeitern unterzeichnet wurde und deutlich macht, dass es sich nicht um einen Einzelfall, sondern um systematischen Lohnbetrug handelt. Sofern die Firma WorKings nicht zahlt ist zu erwarten, dass es zu weiteren Verhandlungen kommen wird.
In der Paketbranche ist es gängige Praxis, dass große Player wie DHL und Hermes sowohl in der Zustellung als auch in den Paketzentren mit Subunternehmen zusammenarbeiten. So kann DHL geltende Tarifverträge umgehen, dadurch Kosten einsparen und sich gleichzeitig aus der Verantwortung ziehen, wenn es zu arbeitsrechtlichen Verstößen und Betrug bei den Subunternehmen kommt. Der Vertrag mit der Firma WorKings wurde seitens DHL inzwischen gekündigt – Verantwortung für den Lohnbetrug muss DHL indes nicht übernehmen.
Kommt zur Kundgebung und solidarisiert euch mit den um ihren Lohn betrogenen Kollegen! Gegen die rassistische Ausbeutung von Arbeiter*innen in Deutschland und weltweit!
Wir wollen gemeinsam mit euch den Film „Der laute Frühling – Gemeinsam aus der Klimakrise“ schauen. Der Eintritt ist kostenlos. Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit der Filmemacherin von labournet.tv sowie Vertreter*innen von der Basisdemokratischen Linken, communaut und uns.
Wann? Montag 27.03. um 20:15 Uhr Wo? Kino Lumière, Geismar Landstraße 19, 37083 Göttingen
Zum Film: Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen im Jahr 1992 sind die jährlichen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen. Vielmehr haben sie um über 60 % zugenommen. – Warum? Und vor allem: Wie können wir den Klimawandel aufhalten? In der globalen Klimabewegung setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es so nicht weitergehen kann und dass wir einen Systemwechsel brauchen. Die Filmemacherin Johanna Schellhagen untersucht in ihrem Dokumentarfilm die Ursachen und Konsequenzen des Klimawandels, führt Interviews mit Klimawissenschaftler*innen und politischen Aktivist*innen. Wir schauen in die Zukunft mit Hilfe von animierten Sequenzen, die beschreiben, wie jene tiefgreifende gesellschaftliche Transformation, die wir brauchen, aussehen könnte.
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Johanna Schellhagen (labournet.tv), Deutschland 2022, 62 min
Gemeinsam mit einem unserer Mitglieder haben wir nach einer unrechtmäßigen Kündigung über 1.900 Euro bei einer Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht erkämpft. Die Genossin hatte bei einem Corona-Testzentrum gearbeitet und war mit einer Frist von nur fünf Tagen mündlich gekündigt worden.
Eine Kündigung muss allerdings schriftlich (das heißt in Papierform mit eigenhändiger Unterschrift) erfolgen und es muss eine Kündigungsfrist eingehalten werden – sonst ist sie unwirksam. Weil die Genossin weiterhin ihre Arbeitskraft angeboten, aber der Chef sie nicht angenommen hatte, geriet das Unternehmen in sogenannten Annahmeverzug und musste den Lohn weiterhin zahlen, ohne dass dafür gearbeitet wurde.
Das Besondere: Die Verhandlung wurde nicht von einem Anwalt, sondern von einem unserer erfahrenen Mitglieder geführt. Mit im Gerichtssaal saßen weitere FAU-Mitglieder, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.